Spinn- und Fliegenfischen im Berner Oberland
Man kann es drehen und wenden wie man will. Facebook hat durchaus positive Seiten, vor allem wenn aus virtuellen Bekanntschaften aus Fischergruppen persönliche Begegnungen und Freundschaften entstehen.
Ende Juli war es dann soweit. Bjarne ein junger begeisterter und engagierter Fischer aus dem hohen Norden von Deutschland kam mit seinem Vater Ralf und dessen besseren Hälfte Debby auf Gegenbesuch für eine Woche ins Haslital im Berner Oberland.
Ein Tag nach der Ankunft gingen Bjarne und ich am wunderschön gelegenen Engstlensee auf die Pirsch. Leider zeigte sich der See von der launischen Seite und wir bekamen, trotz häufigem Köderwechsel beim Spinnfischen (verschiedene Gummiköder, Spinner und Wobbler) keinen einzigen Fisch zu Gesicht.
Engstlensee Spinnfischen
So fuhren wir Richtung Tal und wechselten an der Hasliaare auf die Fliegenrute. Dort konnte ich mich mit einer kapitalen Bachforelle von geschätzten 15cm auf eine kleine Trockenfliege „entschneidern“.
Hasliaare
Kapitale Bachforelle aus der Hasliaare mit der Trockenfliege
Leider gab es in der Nacht zum 1. August starken Regen und die Gewässer waren enorm angestiegen. Dank einem Tipp vom einheimischen Profi Sascha vom in jeder Beziehung empfehlenswerten Hotel und Restaurant Urweider, versuchten wir unser Glück am äusserst malerischen, aber bei hohem Wasserstand schwierig zu befischenden Urbach mit der Fliegenrute. Allerdings konnte sich gerade mal eine kleine Bachforelle für meine Nymphe begeistern.
Urbach
Nach einem Tag Pause, d.h. beim Zuschauen wie meine ebenfalls im Haslital und im Hotel Urweider logierenden Kollegen Heinz und Michi am Totensee ihr Glück mit der Fliegenrute versuchten, unternahmen Bjarne und ich den ersten Versuch an diesem See. Für den Totensee ist ein separates Patent erfordert da er im Kanton Wallis liegt. Bjarne konnte gleich seine ersten zwei wunderschön gezeichneten, aber kleinen Regenbogenforellen mit der Trockenfliege überlisten.
Totensee
Beauty Nachwuchs-Regenbogenforelle auf Trockenfliege aus dem Totensee
Am folgenden Tag war dann ein Besuch am Stausee mit der steilsten Standseilbahn von Europa auf dem Programm. Wegen dem massiven Andrang kamen wir erst gegen Mittag am wunderschönen See an, konnten aber noch einige Namaycush für ein wohlschmeckendes Nachtessen überlisten.
Namaycush aus dem Gelmersee
Gelmersee an einem wunderschönen Sommertag
Der erste Namaycush von Bjarne
Eine traumhafte Fischerei mit der Fliege hatten wir dann am Schluss an „unserem“ Vereinsgewässer im Berner Oberland, wo mir Sascha eine Tageskarte für Bjarne organisieren konnte. Bjarne konnte gleich mehrere Schönheiten überlisten und ich staunte über seine Wurfkünste.
Petri Bjarne, die war toll
Im Drill :)
schön gezeichnete Bachforelle
Den letzten Tag verbrachten Ralf, Debby und ich gemeinsam m Tropenhaus Frutigen und am Blausee. Ralf und Debby unternahmen verschiedene Ausflüge und Thun und waren von Thun ganz besonders begeistert.
Zum Abschied von meinen Freunden weinte der Himmel Tränen. Trotzdem war es eine unvergessliche Woche.
Ich hängte noch einen Tag an und pirschte mit dem jungen Vereinskollegen Reto an einem kleinen Seitenbach unserer Vereinsgewässer, da die übrigen Pachtbäche zu viel und zu braunes Wasser führten. Ein wunderschöner Abschluss einer tollen Woche.
Reto auf der vorsichtigen Pirsch im glasklaren Wasser
Martin Rüdt