Mission "Monster Namaycush"

Von Fischen

Mein Heimatkanton Graubünden führt dieses Jahr ein Pilotprojekt durch: Eisfischen am Silsersee.

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Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und die Mission "Monster-Namaycush" war geboren, da man doch immer wieder von einem kapitalen Fisch hört, der dort im Sommer gefangen wird.

Die Bestimmungen sind sehr streng: man muss in einem Bündner Fischerverein sein, nur Kunstköder mit grossen Haken sind erlaubt und das Fischen ist auf einen kleinen Sektor begrenzt. Da ich in dem See noch nie fischte, begann ich mit meinen Recherchen: stundelanges Studieren von Angelberichten, Gewässerkarten, wissenschaftlichen Studien, Taucherseiten, Angeltechnik, Köder usw.. Nach dem Aussortieren von etwa 90% all dieser Infos, stellte ich mir mit meinen eigenen Erfahrungen meinen «Schlachtplan» zusammen. Ganz klares Ziel war ein 80+ Fisch zu fangen, wobei ich natürlich insgeheim vom Meter träumte ;-).

Wir reisten am Freitag Abend an und quartierten uns im Hotel ein, da erfuhren wir, dass am Eröffnungstag nur grade ein Seesaibling mit 28 cm gefangen wurde.

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Am darauffolgenden Morgen bohrte ich viele Löcher, um den See kennen zu lernen. 6 Bisse bekam ich auch, wohl aber alles kleinere Fische, jedoch waren die Bedingungen meiner Meinung nach auch schlecht. Insgesamt wurden an dem Tag von ca. 20 Petrijüngern 4 kleinere Fische gefangen. Nach 8 h fischen wusste ich aber genau, wo ich am nächsten Morgen stehen werde und dort verharrte ich dann auch den ganzen Tag beim gleichen Loch. Ziemlich schnell fing ich 3 Seesaiblinge zwischen 25 und 30cm, die ich noch im Wasser schnell abschüttelte, um keine Zeit zu verlieren. Nach einer Stunde kam dann endlich der gewünschte Einschlag und ein richtiges Gewicht hing am grossen Gummifisch. Nach ca. 1 Minute Drill am stabilen Gerät sah ich einen riesigen Fisch durchs Loch. Blitzschnell schoss mein gesamter Arm hinein, meine Hand Griff direkt ins Maul und schon lag der Fisch im Schnee. Schneller als gedacht hatte ich mein Monster-Namaycush vor mir und mein Ziel mehr als erreicht. Wieder einmal ist mein Plan aufgegangen!

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Allgemein wird aber sehr wenig gefangen, bis zu unserer Abreise um 14 Uhr waren diese 4 Fische die einzigen an dem Tag, die gefangen wurden. Das war schon vorher zu erwarten, macht aber für mich genau den Reiz aus. Man muss genau auf den einen Biss warten.

 

An der Stelle ein herzliches Dankeschön an den Fischerverein Silsersee, der seit Jahr versucht dieses Projekt auf die Beine zu stellen.

Jon Vonzun