Dein Start in die Hechtfischerei

Von Fischen

Mit einem lauten Platscher landet der grosse Gummifisch im Wasser, ich schliesse den Bügel meiner Rolle und lasse den Köder unter gespannter Schnur zum Gewässergrund sinken. Unten angekommen kurble ich, lasse den Köder erneut nach unten taumeln und warte. Ich warte auf den Einschlag in der Rute. Dieser eine Knall, der schlagartig das Adrenalin in meinem Körper freisetzt und meinen Puls nach oben schiessen lässt. Die Rute krümmt sich bis zum Handteil und die Bremse meiner Rolle beginnt zu kreischen. Für diesen Moment gehe ich ans Wasser. Das ist Hechtfischen!

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Ein Meter+ Fisch: Der Traum eines jeden Hechtfischers.

Wo kannst Du auf Hecht fischen?

Hechte kommen in beinahe jedem Gewässer vor. Einzig in kleinen Bächen oder höher gelegenen Seen sind sie eher selten anzutreffen. Ansonsten kann man sich dabei gut an den Kleinfischschwärmen orientieren. Da wo die sogenannten Köderfische rumschwimmen, sind die Räuber meistens auch nicht weit. Fürs Hechtfischen braucht man nicht zwingend ein Boot, denn sie sind fast das ganze Jahr auch gut vom Ufer aus befischbar. Einzig in der ganz kalten Jahreszeit, ziehen sie sich in die tieferen Regionen der Seen zurück.

Tipp: Im Fluss werden viele Grossfische sogar im tiefsten Winter bei stockdunkler Nacht gefangen!

Ist Hechtfischen auch etwas für Dich?

Nur keine falschen Hemmungen - Hechtfischen ist keine Hexerei. So darfst Du Dich auch als Einsteiger direkt an die Materie Hecht wagen. Wenn Du auf Action stehst, wird Dir das Hechtfischen mit der Spinnrute sicher gefallen.

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Mit dem Kiemengriff können auch grosse Fische sauber angelandet werden.

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Spezielles Zubehör gehört beim Hechtfischen dazu: Stahlvorfach, lange Zange und optional ein Landehandschuh!

Auf was musst Du beim Hechtfischen aufpassen?

Der Hauptunterschied zu den anderen Fischen findest Du im Hechtmaul. Dieses ist gespickt mit messerscharfen Zahnreihen. Somit ist vor allem bei der Landung ein wenig Vorsicht geboten, damit Deine Finger nicht ungewollt in die Gefahrenzone geraten. Mit etwas Übung kannst Du den Hecht ganz einfach mit dem Kiemengriff halten. Wenn Dir das zu heikel ist, empfiehlt sich ein grosser Feumer oder ein speziell dafür gemachter Landehandschuh, der Deine Finger vor den scharfen Zähnen schützt.

Welche Ausrüstung brauchst Du zum Hechtfischen?

Ruten:

Hechtruten fallen in der Regel etwas steifer aus. Ein gutes Wurfgewicht für eine Allround Hechtrute beträgt ca. 20 bis 60 Gramm . Willst Du mit besonders grossen Ködern fischen, benötigst Du stärkere Ruten mit Wurfgewichten von bis zu 100 Gramm oder sogar noch mehr. Aber für den Einstieg und die gängigsten Köder empfiehlt sich das erstere Wurfgewicht.

Die Rutenlänge sollte von 210 bis zu 270cm reichen. Fischst Du vom Ufer aus, sind 240 bis 270cm eine gute Wahl. Auf dem Boot hingegen, darf die Rute ein wenig kürzer ausfallen.

Rollen:

Da beim Spinnfischen auf Hecht die Rolle permanent beansprucht wird, lohnt es sich eine robuste Rolle zu kaufen. Rollen der Grössen 2500 bis 4000 passen gut für diese Fischerei.

Schnur:

Für das Fischen mit Kunstködern ist eine geflochtene Schnur optimal. Diese Schnüre haben bei kleinem Durchmesser eine hohe Tragkraft, sind geschmeidig und besonders dehnungsarm. So spürst Du zaghafte Bisse viel besser und der Anhieb kann kraftvoller gesetzt werden.

Wie bereits oben erwähnt, haben Hechte besonders scharfe Zähne. Eine normale Schnur beissen sie im Nullkommanichts durch. Deshalb muss beim Hechtfischen ein bisssicheres Vorfach verwendet werden. Titanium oder Stahlvorfächer sind dabei erste Wahl.

Zubehör:

Es ist schnell passiert, dass Dein Köder irgendwo in den Untiefen des Hechtschlundes verschwunden ist. Damit Du den Haken besser erreichen kannst und Deine Finger nicht in die Gefahrenzone geraten, empfiehlt sich eine extra lange Lösezange.

Tight Lines,

André

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Zum Einsatz kommen hauptsächlich Rollen der Grössen 2500-4000.

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Wurfgewichte von 20-60 Gramm sind ideal für den Einstieg.